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TCM – Traditionelle Chinesische Medizin

Körper, Geist und Qi im Einklang

Jahrtausende bewährt sind Heilmethoden wie Kräutertherapie, Akupunktur, Massagen, Taijiquan und Qigong. Auch hierzulande setzen immer mehr Patienten und Ärzte auf sie, als Alternative und Ergänzung zur Schulmedizin. Be­reits 1998 hat das TCM Zen­trum Wies­baden er­öffnet, als er­ste Prax­is in der Stadt. Die Lei­terin Ying Cao er­klärt Grund­prin­zipien von TCM und zeigt fünf Druckmassagen gegen leich­te Be­schwer­den.

ca. 5 Minuten

*Aus Gründen der Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form, meinen jedoch Menschen aller Geschlechter.

Foto: Wix

Chinesische Medizin Kräuter

"Wir behandeln individuell und ganzheitlich"

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Foto: Ying Cao, TCM Zentrum Wiesbaden.

"TCM wirkt keine Wunder, aber in einigen Fällen haben die individuell abgestimmten Therapien Operationen und dauerhafte Medikationen verhindern und akute und chronische Krankeiten heilen können", sagt Ying Cao, die seit 2010 im TCM Zentrum Wiesbaden arbeitet und die Praxis seit 2016 leitet. Sie hat Traditionelle Chinesische Medizin an der Universität ihrer Heimatstadt Wuhan studiert und in Deutschland eine Ausbildung als Heilpraktikerin absolviert.

Adresse und mehr Informationen, auch zur Kostenübernahme durch die Krankenkasse

"Ein guter Arzt heilt die Krankheit von der Ursache her", lautet der wichtigste Grundsatz. Dabei setzt TCM auf Mittel, die die Selbstheilungskraft und die Körper- und Lebensenergie, das Qi, stärken. "Bei einigen Krankheitsverläufen können individuell abgestimmte Therapien sogar eine Alternative zu Operationen und Dauermedikationen sein," erklärt Ying Cao. "Ob TCM-Behandlungen ergänzend oder als Ersatz in Frage kommen, sollte natürlich mit dem Hausarzt abgestimmt werden." Viele Methoden von TCM sind wissenschaftlich nicht überprüft, haben sich aber über Jahrtausende bewährt. Einige Krankenkassen übernehmen Behandlungskosten, fragen Sie nach!

Die Diagnostik

Neben körperlichen Symptomen, spielen auch die Lebensgeschichte, der Alltag und Körpermerkmale und -signale wichtige Rollen, darunter der Pulsschlag, Farbe und Form der Zunge, die Stimme, die Färbung der Augen, der Gang, die Beschaffenheit von Haut und Haaren.

Die Therapien

Als fünf Säulen werden die wichtigsten Behandlungsmethoden von TCM häufig bezeichnet:

1. Stimulation von Energiepunkten. Bei der Akupunktur geschieht das mit dünnen Nadeln, bei der Moxibustion mit Hitze durch glimmende Kräuter, bei der Akupressur – in der Japanischen Heilkunde Shiatsu genannt – mit Druck und Massagen.

 

2. Chinesische Arznei Therapie (CAT). Die meisten der mehr als 5000 Mittel basieren auf pflanzlichen, einige auf tierischen und anorganischen Wirkstoffen. In Europa sind nur Mixturen auf Kräuterbasis zugelassen. Dabei gibt es nicht eine Rezeptur gegen eine bestimmte Erkrankung, sondern abgestimmt auf Körpertyp, Charakter, Lebenssituation erhält jeder Patient eine individuell gemischte Arznei.

3. Bewegungs- und Atemübungen. Am bekanntesten sind Tai Chi Chan (auch Taijiquan) und das meditativere Quigong. Beide erinnern an einen Tanz in Zeitlupe und können bis ins hohe Alter Kraft spenden, Stress abbauen und die Gesundheit stärken. Kurse in Wiesbaden bieten unter anderem das Volksbildungswerk vbw  und zertifizierte Lehrerinnen wie Midia Nuri von Taijiquan und Qigong in Wiesbaden und Christa Pfau von Taijidao Wiesbaden.

4. Massagen. Tuina heißt die jahrhunderte alte Technik, die Streichen, Kneten, Klopfen und verschiedene Griffe verbindet, um Verspannungen zu lösen, die Blutzirkulation zu verbessern und neue Energie zu spenden.

5. Ernährung. Auch Lebensmittel und Gewürze gelten als Heilmittel. So wirkt Chili schweißtreibend, Joghurt dagegen kühlt den Körper. Konsistenz, Farbe, Geruch, Temperatur und Geschmack spielen Rollen bei der Wirkung: Bitteres stimuliert zum Beispiel das Herz, Saures die Leber, Scharfes die Lunge, Salziges die Nieren, Süßes die Milz und die Bauchspeicheldrüse. Wichtig ist auch, saisonale Lebensmittel zu essen, zum Beispiel Spargel im Frühling, Salate im Sommer, Kohl im Herbst und Winter. Zudem ist es gemäß TCM gut für die Gesundheit, regelmäßig, zu festen Zeiten, bewusst und ohne Ablenkung zu essen.

 

Fünf Druckmassagen gegen leichte Beschwerden

Mehrere hundert Energiepunkte gibt es, die Stimulation durch Nadeln, Druckmassagen und Hitze sollte man geschulten Therapeuten überlassen. Doch sanfte Massagen können auch Anfänger ausprobieren. Vorsichtshalber sollten Schwangere und geschwächte Menschen vor einer Selbstakupressur Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Dickdarm 4 gegen gegen Schmerzen und Übelkeit
Zwischen Zeigefinger und abgespreiztem Daumen, wo die Fingerknochen das Gelenk bilden, liegt die weiche Stelle. Reiben und massieren Sie sie kräftig zwischen Daumen und Mittel- oder Zeigefinger der anderen Hand.

Magen 36 oder „Hühnersuppe“ vertreibt Müdigkeit, gibt Energie und beruhigt den Magen
Der Punkt ist nicht ganz einfach zu finden: Setzen Sie sich, so dass Ober-und Unterschenkel einen 90 Grad-Winkel bilden. Ertasten Sie die die leichte Erhebung am Schienbein, wo das Kniegelenk endet. Direkt darunter legen Sie vier Finger an. Erfühlen Sie mit der Spitze des untersten Fingers eine sanfte Mulde neben der Innenseite des Schienbeins. Diese massieren Sie lang kräftig – was sich ein wenig unangenehm anfühlen kann.
 
Milz 6 gegen Verdauungsprobleme, Stress, Müdigkeit und Angstzustände
Die Vertiefung liegt auf der Innenseite des Unterschenkels, etwa vier Fingerbreit oberhalb des Knöchels. Drücken und reiben Sie sie.

Niere 3 gegen Menstruationsbeschwerden, Hals- Zahn- und Rückenschmerzen
Drücken und reiben Sie die Vertiefung oberhalb der Ferse, zwischen dem inneren Knöchel und der Achillessehne.  

Perikard  7 gegen Nervosität, Herzrasen und Hitzewallungen
Der Punkt liegt an der Innenseite des Handgelenks, unterhalb des Handtellers, zwischen den beiden Sehnen. Streichen Sie mit dem Daumen der anderen Hand ca. fünf Minuten lang kräftig und kreisförmig gegen den Uhrzeigersinn.

Richtig Druck machen: Drücken und reiben Sie sanft mindesten zwei Minuten lang oder bis sich die Beschwerden bessern. Die Massage selbst kann sich durchaus ein wenig unangenehm anfühlen. Empfohlen wird, die Behandlung möglichst nicht bei leerem oder vollem Magen anzuwenden; die beste Zeit ist etwa 30 Minuten nach einer Mahlzeit.

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