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Hüftgesundheit
Die Bedeutung des Hüftgelenkes für unser Wohlbefinden
ca. 3 Minuten
*Aus Gründen der Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form, meinen jedoch Menschen aller Geschlechter.

Eine gesunde Hüfte ist die Grundlage für Mobilität, Lebensqualität und ein aktives Leben.Das Hüftgelenk gehört zu den größten und am stärksten belasteten Gelenken. Es ermöglicht zentrale Bewegungen wie Gehen, Laufen, Springen und Sitzen. Beschwerden wie Arthrose, Schleimbeutelentzündung oder Rheuma können starke Schmerzen verursachen, die Bewegungsfähigkeit einschränken und die Lebensqualität mindern.
"Die Hüfte spielt eine zentrale Rolle im Alltag"
Das Hüftgelenk kann in jedem Lebensabschnitt erkranken. Beim Baby ist es die Hüftdysplasie, später im Kindesalter sind es eine Hüftkopfnekrose ( Perthes ) oder eine Lösung des Hüftkopfes ( Epiphyseolysis ).
Unfälle, rheumatische Erkrankungen aber auch sportliche Überbeanspruchung können eine Schädigung des Gelenkes verursachen. „Ein Gelenk vergisst nichts“. Hierzu passt der song von Shakira „ hips don´t lie“.
Bedeutung der Hüftgesundheit
Die Hüfte spielt eine zentrale Rolle im Alltag. Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung, verbessert die Nährstoffversorgung des Knorpels und hält die Gelenke geschmeidig. Auch bei Gelenk Verschleiß (Arthrose) ist es wichtig, die Hüfte in Bewegung zu halten, um die Gelenkfunktion zu verbessern.
Die Arthrose des Hüftgelenkes ist, bedingt auch durch die gestiegene Lebenserwartung, mittlerweile eine Volkskrankheit.
Prävention
Ein aktiver Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung wie Gehen, Schwimmen oder Radfahren stärkt die Hüftmuskulatur, sind zentrale Elemente der Prävention. Auch bei bestehenden Beschwerden sollte Bewegung – in Absprache mit dem Arzt oder Physiotherapeuten – fortgesetzt werden, um die Rehabilitation zu unterstützen und die Lebensqualität zu erhalten.
Therapiemöglichkeiten
Bei leichten Beschwerden sind konservative Methoden vor allem die medikamentöse Schmerztherapie, Physiotherapie oder Injektionen wichtig.
In fortgeschrittenen Fällen, insbesondere bei schwerer Arthrose, kann ein operativer Eingriff wie der Hüftgelenkersatz notwendig sein. Moderne Operationsmethoden sind minimalinvasiv, schonen das Gewebe und ermöglichen eine schnellere Genesung.
Auf dem linken Rötngenbild ist eine ausgepärgte Arthrose im Hüftgelenk zu erkennen. Die Versorgung mit einer Hüftprothese ist im rechten Bild dargestellt.
In Deutschland werden derzeit ca. 250 000 derartige Operationen jährlich durchgeführt. Die ersten Hüftgelenksersatzoperationen wurden in den 60er Jahren durchgeführt. Mittlerweile wird dieses Verfahren als die Operation des Jahrhunderts bezeichnet. Vielfach ist die Operation so erfolgreich, dass das Gelenk „vergessen wird“. Auch die Nachsorge hat sich gewandelt. Die schnelle Mobilisation nach der Operation die sogenannte „ rapid recovery“ ist etabliert und vermindert die Risiken für den Patienten.
In Wiesbaden werden Hüftoperationen an mehreren spezialisierten Kliniken und orthopädischen Zentren durchgeführt. Die Häufigkeit lässt sich am besten anhand der veröffentlichten Operationszahlen und der Größe der jeweiligen Abteilungen einschätzen.
Übersicht über Kliniken in Wiesbaden
St. Josefs-Hospital Wiesbaden
Mit über 1.200 Hüftendoprothesen pro Jahr ist das St. Josefs-Hospital Wiesbaden die größte Endoprothesen Klinik in Hessen. Etwa 150 Patienten erhalten jährlich sogar beidseitige Hüftoperationen in einer Sitzung. Die Klinik ist damit führend in der Region.
Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden
Die Helios Klinik ist ein großes Krankenhaus mit breitem Leistungsspektrum und einer spezialisierten Endoprothetik-Abteilung
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden
Die Asklepios Klinik verfügt über ein erfahrenes Team für minimalinvasive Hüftoperationen und Hüftprothesenwechsel.
ATOS Klinik Wiesbaden
Die ATOS Klinik ist spezialisiert auf orthopädische und sportmedizinische Eingriffe, darunter auch Hüftoperationen. Die Operationszahlen sind geringer als bei den großen Kliniken, aber die Spezialisierung ist hoch.
LILIUM Klinik Wiesbaden
Die LILIUM Klinik bietet Endoprothetik für Hüfte, Knie und Schulter an. Sie verfügt über erfahrene Fachärzte und moderne OP-Techniken. Die Klinik ist vergleichsweise klein, aber auf hochwertige Versorgung und Komfort ausgerichtet.

Aufnahmen: privates Archiv

Foto: privat
Prof. Dr. Joachim Pfeil war langjähriger Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie im St. Josefs-Hospital Wiesbaden. Er gilt als Entwickler moderner Hüftendoprothetik sowie innovativer Rehabilitationskonzepte wie hipstop und kniemobile+. Heute ist er international beratend tätig.
Foto: JoHo

Modernes Hüftgelenk: Die Hüftgelenkspfanne besteht aus hochwertigem Polyäthylen mit Titanrückfläche, der Hüftkopf aus Keramik. Ergänzt wird das Implantat durch einen Kurzschaft aus Titan.