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Interview

Zahngesundheit

Gesunde Zähne von Null bis Hundert

„Gewohnheiten spielen eine entscheidende Rolle bei der Zahngesundheit. Sie sind wichtiger als der Einfluss der Gene“, sagt Dr. Henning Bahnemann. Wir sprachen mit ihm über Ernährung und Zahnpflege von der Kindheit bis ins Alter, über Kosten, die Kopfschmerzen bereiten, über Behandlungen, die sie vertreiben – und über ganzheitliche Ansätze, die das Leben zum Besseren verändern können.

ca. 6 Minuten

*Aus Gründen der Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form, meinen jedoch Menschen aller Geschlechter.

Foto: Wix

Zahnarztuntersuchung

„Zahngesundheit bis ins hohe Alter ist ein Ziel, das die meisten erreichen können“

Dr. Henning Bahnemann

Foto:privat

Dr. Henning Bahnemann hat Zahnmedizin an der Johann Gutenberg-Universität in Mainz studiert und ist seit 2002 als Zahnarzt selbstständig. Seit 2014 arbeitet er im Team der Praxis am Kureck in Wiesbaden, derzeit mit Expertinnen und Experten für acht Fachbereiche, darunter Kinderzahnmedizin, Parodontologie und Implantattherapie. Im Januar 2022 hat er die Geschäftsführung übernommen. Seine Spezialgebiet ist die Endodontologie, die Zahnwurzelbehandlung. Wie sein Team Kollege Dr. Marco Georgi, führt er sie unter dem Mikroskop aus, seit rund 20 Jahren. Damit zählen sie zu den Pionieren in Deutschland. Dr. Henning Bahnemann ist Vizepräsident des Verbandes deutscher zertifizierter Endodontologen (VDZE) und hat eine Zusatzausbildung in Zahnärztlicher Hypnose und Cranio-mandibulärer Dysfunktion.

Gesundheitskompass für Wiesbaden: Haben Sie erlebt, dass Patienten allein beim Wort Wurzelbehandlungen, Ihrem Spezialgebiet, zucken?
Dr. Henning Bahnemann: Ja, das kommt vor. Es gibt Studien, nach denen sie die zahnärztliche Behandlung ist, die am meisten Angst einflößt. Ähnlich verbreitet ist Angst bei der Entfernung der Weisheitszähne.

Gesundheitskompass :Welche der beiden Behandlungen ist denn schmerzhafter?
Dr. Bahnemann: Es sollte keine von Beiden sein. In der Regel laufen diese Eingriffe mit guter örtlicher Betäubung und unter zuhilfenahme entsprechender Schmerzmittel schmerzfrei ab. Schmerzhafte Behandlungen sollten die absolute Ausnahme sein, etwa wenn ein Zahn abgestorben oder wirklich sehr stark entzündet ist. Aber auch da kann man entsprechend mit Medikamenten unterstützen.

Gesundheitskompass: Aber was, wenn die Spritze nicht wirkt?
Dr. Bahnemann: Wenn sie fachgerecht gesetzt wird, dann wirkt sie, und auch der Einstich ist gut auszuhalten. Für Menschen, die darauf besonders empfindlich reagieren, gibt es Alternativen.

Gesundheitskompass: Welche, außer eine Narkose?
Dr. Bahnemann: Tatsächlich haben wir Anästhesisten für größere chriurgische Eingriffe und komplexe Zahnbehandlungen sowie bei der Behandlung von Kindern und Angstpatienten. In vielen Fällen kommen sanftere Alternativen in Frage wie die Sedierung, also der Dämmerschlaf, und die zahnärztliche Hypnose. Bei den üblichen Behandlungen ist die Narkose daher nicht das Mittel der Wahl, auch, weil sie letzlich doch ein Risiko ist und sie eine recht lange Zeit nachwirkt. Anders ist beispielsweise Lachgas, dessen Wirkung nach dem Eingriff vorbei ist.

Gesundheitskompass: Ist Lachgas nicht seit Jahrzehnten aus der Mode?
Dr. Bahnemann: Es erlebt derzeit eine Renaissance. Es wird sehr gut vertragen und hat den goßen Vorteil, dass es nur wirkt, während man es einatmet. Sobald die Maske abgenommen wird, ist der Dämmerzustand vorbei. Man ist direkt wieder klar und fit. Hin und wieder wird auch Hypnose nachgefragt.

Gesundheitskompass: Hypnose wirkt gegen Angst und Schmerzen beim Bohren?
Dr. Bahnemann: Ja, wir machen damit sehr gute Erfahrungen, und die Gesellschaft für zahnärztliche Hypnose hat die Wirkung mit Studien belegt. Voraussetzung ist, dass Patienten sich darauf einlassen und ohne große Skepsis mitmachen wollen.Gesundheitskompass:  Wie funktioniert zahnärztliche Hypnose genau?

 

Dr. Bahnemann: Ich führe die Patienten in eine Trance, damit sie das Unangenehme nicht länger wahrnehmen. Es ist ein wenig wie autogenes Training, nur auf dem Zahnarztstuhl, und darum schwieriger. Es gibt es Einiges zu beachten, damit es funktioniert. Ich habe eine Ausbildung bei der Gesellschaft für zahnärztliche Hypnose absolviert.

Gesundheitskompass: Übernehmen die Kassen die Kosten für Alternativen zur Spritze?
Dr. Bahnemann: Für eine Narkose ja, allerdings nur wenn eine attestierte Angststörung vorliegt und auch der zahnärztliche Eingriff selbst von der Krankenkasse bezahlt wird. Dies ist bei uns aber die Ausnahme. Anders ist es bei Kinderbehandlungen die zum Teil nur unter Narkose gut durchführbar sind.

Gesundheitskompass: Lachgas und Hypnose sind jedoch immer Privatleistungen, richtig?
Dr. Bahnemann: Ja. Beides ist sehr viel zeitaufwendiger als ein Piekser. Statt ein paar Minuten, plane ich mit Vor- und Nachbereitung etwa eine halbe Stunde Zeit ein. Das ist von den Krankenkassen nicht vorgesehen.

Gesundheitskompass: Beim Zahnarztbesuch kommt leicht das Gefühl auf, dass alles, was gut und schön ist, teuer aus eigener Tasche bezahlt werden muss. Ist es nicht unzeitgemäß, dass zum Beispiel immer noch das Gebiss, das nachts im Wasserglas liegt, die Kassenleistung ist und nicht das Implantat?
Dr. Bahnemann: Natürlich wollen alle lieber ein Implantat! Aber die Kassen haben nur ein begrenztes Budget. Ein Implantat kostet viel, und die Krankenkassen müssen auch andere Dinge bezahlen wie eine Geburt, eine Blinddarmoperation oder andere lebenswichtige Eingriffe. Da gilt es abzuwägen, für welche der Behandlungen Geld ausgegeben wird. Aufwendige Zahnbehandlung landen dabei auf hinteren Plätzen.

Gesundheitskompass: Warum sind Zahnarztkosten vergleichsweise hoch?
Dr. Bahnemann: Ich nenne Ihnen ein Beispiel. Ich war heute eine halbe Stunde beim Hautarzt. Die meisten Untersuchungen wurden von einer Mitarbeiterin durchgeführt, den Arzt persönlich habe ich nur ein paar Minuten gesprochen. Als Zahnarzt dagegen behandle ich in der Regel selbst. Zusätzliche brauche ich jemanden, der mir assistiert. Zahnbehandlungen sind zeit- und personalintensiv, und die Geräte und Materialien, die wir brauchen, sind auch nicht günstig.

Gesundheitskompass: Was können Eltern tun, damit sich ihre Kinder im Lauf des Lebens möglichst nicht mit Kosten und Schmerzen bei einem Zahnarztbesuch plagen müssen?
Dr. Bahnemann: Zahnpflege und Ernährung sind entscheidend. Die Gesamtmenge der täglichen Zuckeraufnahme und die Anzahl der zuckerhaltigen Haupt- und Zwischenmalzeiten, einschließlich zuckerhaltiger Getränke sollen möglichst gering gehalten werden.

Gesundheitskompass: Sollte die Zahnpflege schon beginnen, bevor die Milchzähne durchbrechen?
Dr. Bahnemann: Ja. Man kann das Zahnfleisch morgens und abends sanft mit dem Finger massieren, auch, um das Ritual zu etablieren. 

Gesundheitskompass: Und wenn die Milchzähne da sind, gilt, nach jeder Mahlzeit drei Minuten putzen?
Dr. Bahnemann: Mindestens zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Die richtige Putztechnik kann man sich bei einem Zahnarztbesuch erklären lassen. Wir raten Eltern dazu, Kinder ab etwa zwei Jahren zur ihrer eigenen Kontrolluntersuchung oder der eines älteren Geschwisters mitzubringen.

Gesundheitskompass: Und was erwartet die Kinder?
Dr. Bahnemann: Sie dürfen auf dem Stuhl sitzen, lernen Schlürfi kennen, den Absaugschlauch, bekommen einen Luftballon aus einem Gummihandschuh, den sie bemalen können, und ein kleines Geschenk aus der Schatztruhe. Der erste Besuch bim Zahnarzt sollte eine angenehme Erfahrung sein.

Gesundheitskompass: Für viele Kinder ist er das leider nicht, nämlich dann, wenn die zweiten Zähne geschädigt durchbrechen. Um das zu verhindern, raten einige Experten von Fluortabletten und fluorhaltigen Zahncremes ab. Sie auch?
Dr. Bahnemann: Nein. Wenn kindgerechte Zahncremes verwendet werden und die Dosierung der Fluoridpräparate mit dem Kinderarzt abgesprochen ist, tritt Fluorose sehr selten auf. Von Fluorose sprechen wir, wenn der Zahnschmelz durch zu viel Fluor nicht genügend mineralisiert ist. Zur Fluoridgabe gibt es eine eindeutige Stellungnahme der Fachgesellschaften. Danach entfällt die Gabe, wenn fluoridhaltige Zahncreme verwendet und mindestens ein Gramm fluoridiertes Speisesalz zugeführt wird. Doch zu viel Fluor ist meist nicht die Ursache für weiche und fleckige Zähne.

Gesundheitskompass: Sondern?
Dr. Bahnemann: Die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation MIH, eine entwicklungsbedingte Erkrankung der Zahnhartsubstanz. Die zweiten Zähne brechen nicht genügend mineralisiert durch. Das Problem ist, dass man die Ursachen nicht kennt.

Gesundheitskompass: Es gibt also keine Prävention wie vermehrtes Putzen der Milchzähne, der Verzicht auf Zucker oder eine mineralhaltige Diät?
Dr. Bahnemann: Richtig, da ist man hilflos. Schmelzbildungsstörungen durch MIH haben bei Kindern inzwischen eine ähnliche Inzidenz wie Karies. Das ist schade, denn bei Karies kennen wir die Ursachen, können aufklären, vorbeugen und gut behandeln.

Was ist die übliche Behandlung für Kinder mit MIH?
Dr. Bahnemann:   Regelmässige Kontrolle und Kinderprophylaxe beim Zahnarzt, dazu eine gute Mundhygiene, eventuell verstärkte lokale Fluoridierungund wenn nötig, eine Füllungstherapie.

Gesundheitskompass: Ist Karies noch immer ein großes Problem bei Erwachsenen?
Dr. Bahnemann: Karies ist mit der Parodonditis, der Zahnfleischentzündung, die häufigste Zahnerkrankung bei Erwachsenen Je nach Altersgruppe treten die beiden Erkrankungen unterschiedlich gehäuft auf. Grob eingeteilt, haben jungen Leute bis etwa 30 häufiger Karies. Dann ist erst einmal Ruhe für die meisten. In der zweiten Lebenshälfte geht es vermehrt mit Parodonditis los, auch, weil der Knochen sich altersbedingt zurückbildet und die Zahnhälse frei gelegt werden. Im Alter nimmt Karies wieder zu, oft, weil die Feinmotorik beim Putzen nachlässt.

Gesundheitskompass: Wenig Zucker, regelmäßiges und richtiges Reinigen, auch der Zahnzwischenräume, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und professionelle Zahnreinigungen: Wie man Karies und Parodonditis vorbeugt, weiß ja inzwischen zum Glück jedes Grundschulkind. Welche Fehler sind noch immer häufig bei der Zahnpflege?
Dr. Bahnemann: Die Zeiten, als man Kindern ohne nachzudenken gezuckerten Tee aus Fläschchen zu trinken gab oder zuckerhaltige Lollies, sind zum Glück hierzulande vorbei. Aber viele nutzen Vorsorgetermine zu selten und viele Putzen falsch, etwa in die falsche Richtung oder zu heftig. Wer zu fest drückt und zu harte Borsten benutzt, kann die Oberflächen und das Zahnfleisch schädigen.

Gesundheitskompass: Sind gute oder schlechte Zähne vererbbar?
Dr. Bahnemann: Es gibt zum Beispiel eine genetische Dispositionen bei Parodonitis, die ist aber kein Schicksal. Wer Zähne gut pflegt, kann den Nachteil sozusagen ausgleichen, und wer sie schlecht pflegt, kann Vorteile verspielen. Bei Karies hängt es dagegen wesentlich davon ab, wie gesund die zweiten Zähne ab dem sechsten Lebensjahr durchbrechen. Mit Schmelzstörungen hat man da eher schlechte Aussichten.

Gesundheitskompass: Ist Karies ansteckend?
Dr. Bahnemann: Kinder werden ohne Kariesbakterien im Mund geboren. Sie bekommen sie dann im Laufe des Lebens von ihrer Umwelt übertragen. Also kann man sagen ja, Karies ist ansteckend.

Gesundheitskompass: Welche Ernährungsgewohnheiten halten Zähne gesund?
Dr. Bahnemann: Ein gutes Beispiel ist der zuckerfreie Vormittag, den der Arbeitskreis der Landeszahnarztkammer Hessen für Schulen und Kindergärten empfiehlt. Wenn man abends vor dem Schlafen und morgens nach dem Frühstück die Zähne putzt und anschließend keinen Zucker zu sich nimmt, hat der Zahnschmelz lange Zeit zur Regeneration.

Gesundheitskompass: Und ist es gut, nach dem Essen zuckerfreies Kaugummi zu kauen?
Dr. Bahnemann: Ja, denn das regt den Speichelfluss an, der reinigt. Auch Käse und Milchprodukte sind gut, sie enthalten Calcium, einen wesentlichen Bestandteil des Zahnes, und sie senken den ph-Wert im Mund. So bilden sich keine Säuren, die den Schmelz schädigen können. 

Gesundheitskompass: Stimmte es, dass kranke Zähne den gesamten Körper krank machen können?
Dr. Bahnemann: Ja, da gibt es Wechselwirkungen. Vieles ist nicht durch Studien belegt, aber bei der Parodonditis ist das gut untersucht worden. Wie jede Entzündung, kann sie Artereosklerose begünstigen, Arterienverkalkung, und Auswirkungen auf das Herz haben. Entzündungen im Mundraum sind oft versteckt, zum Beispiel an Wurzelspitzen. Das können wir mit 3D-Röntgentechnik sichtbar machen und mit Wurzelbehandlungen unter dem Mikroskop beseitigen.

Gesundheitskompass: Seit meine Zähne gemacht sind, fühle ich mich rundum gesünder. Hören Sie Sätze wie diesen?
Dr. Bahnemann: Ja, immer wieder. Häufig: ,Ich fühle mich wie neu, voller Elan`, aber auch, dass Kniebeschwerden und Muskelverspannungen sich bessern. Es kommt vor, dass mit einer Zahnbehandlung Kopfschmerzen verschwinden. Die dritthäufigste Ursache für Kopfschmerzen, nach Migräne und Spannungskopfschmerz, ist übrigens CMD, die craniomandibuläre Dysfunktion. Mit dieser Diagnose sollte man immer zu einem Zahnarzt gehen.

Gesundheitskompass: Wie erkennt man CMD-Kopfschmerzen?
Dr. Bahnemann: Symptome sind das Knirschen, oft im Schlaf, und vermehrtes Pressen der Zähne tagsüber. Ursachen können Stress sein, eine Fehlstellung des Kiefergelenks oder der Zähne. Zahnärzte können eine Schiene anfertigen, die das Gelenk entlastet und das Knirschen verhindert. Zusätzlich kann eine Physiotherapie notwendig sein, spezielle Übungen, die den Kiefer entspannen. Bei einer Mehrheit der Patienten bessern sich die Kopfschmerzen damit entscheidend oder verschwinden ganz.

Gesundheitskompass: Sind Schiene und Physiotherapie Kassenleistungen?
Dr. Bahnemann: Teilweise. Das hängt vom Behandlungsaufwand und der Häufigkeit der Verordnung ab.

Gesundheitskompass Nicht wenige Menschen reisen ins Ausland, um aufwendige und hierzulande teuere Behandlungen günstiger machen zu lassen. Was halten Sie davon?
Dr. Bahnemann: Ich persönlich würde Eingriffe immer von Ärzten machen lassen, die besonders viel Erfahrung mit dem jeweiligen Eingriff, also hohe Fallzahlen pro Jahr haben, und deren Behandlungen einem hohem Qualitätsstandard genügen. Niedrige Preise sprechen nicht unbedingt dafür. Und auch die Entfernung ist zu berücksichtigen: Was, wenn eine Nachbehandlung nötig wird, wenn es Komplikationen gibt?

Gesundheitskompass: Dann geht man zum heimischen Zahnarzt.
Dr. Bahnemann: Der jedoch keine Garantie oder Gewährleistung übernimmt. Nicht selten ist dann auch eine Nachbehandlung eine Privatleistung und Patienten müssen sie aus eigener Tasche bezahlen.

Gesundheitskompass: In welchen Fällen macht eine Zusatzversicherung Sinn?
Dr. Bahnemann: Wer immer gesetzlich versichert ist und immer wieder Probleme mit den Zähnen hat, sollte sich darüber informieren.

Gesundheitskompass: Neben Zahnerkrankungen, kommt es zu Zahnunfällen, oft bei Kindern. Ist ein ausgeschlagener Zahn fast immer ein verlorener Zahn?
Dr. Bahnemann: Nein, Eltern müssen nicht in Panik verfallen, das ist in den meisten Fällen gut behandelbar. Entscheidend ist, wie bei einem Herzinfarkt, auf schnellstem Weg in eine Praxis zu kommen. Ausgeschlagene Zähne oder Zahnteile sollte man mitbringen. Dabei spielt die Aufbewahrung während des Transports eine enorm wichtige Rolle. Es ist eine gute Idee als Eltern, eine Zahnrettungsbox aus der Apotheke im Kühlschrank zu haben.

Gesundheitskompass: Und wenn man keine Rettungsbox hat?
Dr. Bahnemann: Milch ist eine gute Transportflüssigkeit oder Speichel, am besten in einem Gefäß. Nimmt man den Zahn in den Mund, kann man ihn leicht verschlucken. Auf keinen Fall sollte man ihn in Wasser legen oder in ein Tuch einschlagen. Beides trocknet ihn aus und verringert die Chance, dass er gerettet werden kann.

Gesundheitskompass: Sie sind seit mehr als  20 Jahren selbstständiger Zahnarzt. Wie hat sich der Beruf verändert?
Dr. Bahnemann: Aus heutiger Sicht war Zahnmedizin früher sozusagen einfacher. Da gab es Zähne ziehen, Füllungen, Kronen, Brücken, Zahnersatz. Die Behandlungen sind seither kontinuierlich vielfältiger und komplexer geworden. Diese Entwicklung kommt sowohl Patienten zugute als auch uns. Wir bekommen immer neue Möglichkeiten zu helfen, zu heilen und durch unsere Arbeit Leben zum Besseren zu verändern.

Gesundheitskompass: Haben Sie als Zahnarzt manchmal Angst, Zahnarzt zu sein?
Dr. Bahnemann: Nein, das nicht. Aber wenn Patienten sehr ängstlich oder gestresst sind, kann das anstecken. Nach mehr als 20 Jahren Erfahrung, sollte ich jedoch dagegen immun sein. Aber es erfordert neben Wissen und Geschick, auch Einfühlungsvermögen und manchmal starke Nerven, einem Menschen, der bei vollem Bewusstsein ist, eine besonders sensible Region seines Körpers zu behandeln.

Gesundheitskompass: Dr. Bahnemann, vielen Dank für das Gespräch!

 

Adressen & Informationen

 

Schmerz-Kompass der Praxis am Kureck
Es sticht beim Kauen? Es zieht bei einem Schluck heißen Tee oder kaltem Saft? Abhängig von der Art des Schmerzes, finden Sie Hinweise auf Ursachen und mögliche Behandlungen. Mehr Informationen 

Kinder-, Jugend- und Zahnärztliche Dienst des Gesundheitsamtes
Angeboten werden Dienstleistungen, Beratungen und Programme, die Eltern, Kinder und Einrichtungen in Anspruch nehmen können. Mehr Informationen

Kosten von Zahnbehandlungen
Wieviel muss ich zuzahlen? Welche Behandlungen übernimmt die Kasse komplett? Welche Fallen gibt es? Antworten finden Sie zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale, gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Mehr Informationen

Zahnarzt-Notdienst Wiesbaden
Das AllDent Zahnzentrum Wiesbaden bietet einen eigenen, privatorganisierten, zahnärztlichen Notdienst am Standort Wiesbaden an. Er steht Patienten aller Krankenkassen ohne Mehrkosten zur Verfügung. Mo bis Fr ab Uhr, Sa ab 8.00 Uhr, jeweils bis 24 Uhr. Mehr Informationen

Weitere Notfalladressen finden Sie auf der Notdienstseite des Gesundheitskompasses für Wiesbaden

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