Q&A
RSV und Grippe bei Kindern
Wann ist ärztliche Hilfe erforderlich? Hinweise für Eltern
Aktuell erkranken ungewöhnlich viele Kinder an viralen Infekten der oberen Atemwege und werden stationär behandelt. Auch die Klinik für Kinder und Jugendliche an den Helios HSK Wiesbaden vermeldet eine hohe Auslastung. Die Chefärzte und Klinikdirektoren beantworten häufig gestellt Fragen. Plus: weitere Anlaufstellen und Informationsquellen
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*Aus Gründen der Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form, meinen jedoch Menschen aller Geschlechter.
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Prof. Dr. med. Alex Veldmann ist Chefarzt und Direktor der Klinik für Kinder und Jugendliche an den Helios HSK Wiesbaden. Weitere Informationen
Gesundheitskompass für Wiesbaden: Welche Viren verursachen die aktuelle Welle der Atemwegsbeschwerden?
A: Überwiegend das Grippevirus Influenza A und das RSV (Respiratory Syncytial Virus). COVID-19-Infektionen spielen eine untergeordnete Rolle bei Kindern; in der Regel verläuft Covid 19 bei ihnen symptomarm oder asymptomatisch.
Gesundheitskompass: Welche Symptome verursachen Influenza A und RSV?
A: Insbesondere Fieber, Husten, Schnupfen und eine angestrengte, obstruierte (verengte) Atmung.
Gesundheitskompass: Woran erkennt man eine verengte Atmung?
A: Zum Teil treten beim Ein- und Ausatmen Nebengeräusche auf, nämlich ein Pfeifen oder sogenanntes Giemen, ein trockenes, mehrstimmiges, hohes Geräusch.
Gesundheitskompass: Unterscheiden sich Symptome von Influenza A und RSV?
A: Wenig. Zum Teil ist die Obstruktion (Verengung) der Atemwege bei RSV-Infektionen etwas deutlicher ausgeprägt.
Gesundheitskompass: Wie können Eltern beide Infekte zu
Hause behandeln?
A: Wichtig sind Ruhe, ausreichendes Trinken und das Fieber
senken. Geeignet sind rezeptfreie Medikamente wie
Paracetamol oder Ibuprofen. Die Dosis richtet sich nach Alter
und Körpergewicht und ist der Packungsbeilage zu entnehmen
oder in der Apotheke zu erfragen.
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PD Dr. Doris Fischer Chefärztin und Direktorin der Klinik für Kinder und Jugendliche an den Helios HSK Wiesbaden. Weitere Informationen
Gesundheitskompass: Kann man versuchen, Fieber mit Hausmitteln zu senken?
A: Bei größeren Kindern zeigen Wadenwickel eine gute Wirkung. Und das Inhalieren von
Salzwasserdampf kann bei gereizten Atemwegen Linderung schaffen und Schleim lösen, so dass er
leichter abgehustet werden kann.
Gesundheitskompass: In welchen Fällen sollten Eltern einen Arzt oder eine Kinderklinik aufsuchen?
A: Wenn Säuglinge hohes Fieber haben und, in jedem Alter des Kindes, wenn es Zeichen der Atemnot
gibt, zum Beispiel eine angestrengte Atmung, das Einziehen des Bauchs beim Atmen, Röcheln, Pfeifen,
eine blaue Gesichtsfarbe.
Gesundheitskompass: Und wenn das Kind nicht trinken will?
A: Auch dann sollte man frühzeitig einen Arzt kontaktieren und abklären lassen, ob eine Therapie im
Krankenhaus notwendig ist.
Gesundheitskompass: Was gilt für Kinder mit Vorerkrankungen?
A: Kinder mit einer bestehenden Herz- oder Lungenerkrankung, Kinder mit einer primären Abwehrschwäche und Kinder die eine sogenannte immunsuppressive Therapie erhalten, etwa eine Chemotherapie, sollten prinzipiell auch bei schwächsten Symptomen ärztlich vorgestellt werden.
Gesundheitskompass: Welche Kinder müssen stationär behandelt werden?
A: Vor allem Kinder, die aufgrund niedriger Sauerstoffwerte im Blut eine Sauerstoffinhalation brauchen und Kinder, die eine Infusion brauchen, weil sie zu wenig oder nicht trinken.
Gesundheitskompass: Wann müssen Kinder künstlich beatmet werden?
A: Nur in seltenen Fällen ist die Atemstörung so schwerwiegend, dass Kinder mit einer Atemhilfe behandelt werden müssen, und noch seltener mit einer künstlichen Beatmung. Meistens können verengte Atemwege, sogenannte Obstruktion, mit Medikamenten behandelt werden, die inhaliert oder intravenös zugeführt werden.
Gesundheitskompass: Wie bekommen Eltern, die ihr krankes Kindes pflegen, eine Krankmeldung?
A: Die niedergelassene Kinderarztpraxis stellt sie aus. Wird das Kind stationär behandelt, kann das Krankenhaus den Aufenthalt bescheinigen. Das akzeptieren fast alle Arbeitgeber.
Adressen & Informationen
Klinik für Kinder und Jugendliche an den Helios HSK Wiesbaden
Ludwig-Erhard-Straße 100
65199 Wiesbaden
Telefon: 0611 430
Kontakt und weitere Informationen
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